Beginnend mit den 31. Clavichordtagen, die im Oktober 2009 auf Schloss Heynitz (Sachsen) stattfanden, möchten wir in dieser Rubrik künftig die Künstler näher vorstellen, die wir für unsere begleitenden Konzerte gewinnen konnten.
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Maria Bayley
Maria Bayley begann ihre Cembalostudien im Alter von 10 Jahren bei Cristiano Holtz am Gregorianischen Institut von Lissabon. Nach einem Umzug nach Den Haag setzte sie ihre Studien bei Jacques Ogg am dortigen Königlichen Konservatorium fort, wo sie auch ihren Bachelor-Abschluss erwarb.
Verschiedene Meisterklassen, u.a. mit Ketil Haugsand, Elizabeth Wright und Miklós Spányi, folgte eine Reihe von Auszeichnungen als Solistin, der 1. Preis Carlos Seixas, der 1. Preis des Portugiesischen Nationalen Cembalo-Wettbewerbs, und der Early Music Prize 2012; in der Reihe der Young Interpreters. Als Gründungsmitglied des Ensembles Heptachordum gewann sie außerdem den 1. Preis in der Kategorie Barockmusik-Ensemble beim Portuguese Young Musicians Award 2012.
Neben der Beschäftigung mit historischen Tasteninstrumenten studierte Maria Bayley außerdem Gesang und Barockharfe. Sowohl als Solistin an Tasteninstrumenten als auch als Sängerin konzertierte sie zusammen mit den Ensembles La Academia de Los Nocturnos, Ascoli Ensemble, La Danserye, Collegium Musicum Amsterdam und Die Koloristen.
Maria Bayley gründete das Ensemble Ars Lusitana, das sich der Musik des Mittelalters und der Renaissance widmet, insbesondere aus portugiesischen Quellen. Sie war maßgeblich an der Organisation des 2nd Dutch Medieval Keyboards Meetings beteiligt und spezialisiert sich gegenwärtig bei Corina Marti auf dem Gebiet der Tastenmusik aus Mittelalter und Renaissance an der Schola Cantorum Basiliensis.
Michel Bignens
Michel Bignens ist in Vevey geboren und hat dort bis zum Sommer 2012 gelebt; seitdem lebt er in Saxon im Kanton Wallis. Er studierte Musiktheorie, Orgel und Cembalo an den Musikhochschulen von Genf und Lausanne. Seit 1974 ist er ständiger Organist verschiedener Kirchen rund um Vevey. Er unterrichtet regelmäßig Musik-, Kontrapunkt- und Harmonielehre in Lausanne, erteilt Unterricht und gibt Konzerte in der Schweiz sowie in den Nachbarländern.
Seit 1984 spielt er täglich „Manichordion” – in Frankreich die frühe Bezeichnung für das „Clavicorde”, vor dem Erscheinen der Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert – weil er es allen anderen Tasteninstrumenten vorzieht. Er improvisiert gern, unter anderem in der Kirche, und komponiert ebenfalls, wenn er Zeit dazu hat.
Seit seinem Studium fühlt er sich von der Tasteninstrumentenmusik vor 1630 angezogen, weshalb er sich in diesem Bereich spezialisiert hat. Gleichzeitig passt er sich mit Leichtigkeit an den Stil des jeweiligen Tasteninstruments an, das er spielt. Außerdem betrachtet er gern die Natur, vor allem gewisse Insekten wie Grashüpfer und Heuschrecken, deren Zirpen er besonders mag, sowie Spinnen. Ihre Art sich fortzubewegen – besonders die der Springspinnen – hat einen inspirierenden Einfluss auf seine Tastentechnik …
Friedhelm Capelle
Friedhelm Capelle (Rottenburg am Neckar) studierte Kirchenmusik an der Folkwang-Musikhochschule in Essen, Orgel bei Prof. Gerd Zacher. Nach dem Examen war er als Kirchenmusiker in Mülheim/Ruhr tätig. Er beschäftigte sich intensiv mit Musik, Instrumentarium und Aufführungspraxis in Mittelalter, Renaissance und Barock. Teilnahme an Meisterkursen für Orgel bei Harald Vogel, Guy Bovet und Jon Laukvik und Cembalo-Studien bei Jan van de Laar vertieften seine Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit historischen Instrumenten und der Spielweise Alter Musik. Er gründete und leitete verschiedene Ensembles für Alte Musik. Als freiberuflicher Musiker übt Friedhelm Capelle heute eine umfangreiche Lehr- und Konzerttätigkeit aus. Vor einigen Jahren entdeckte er den zauberhaften Charme des Clavichords, dem seither seine besondere Vorliebe gilt.
Website des Künstlers: www.friedhelm-capelle.de
Maria Cieślak
Mirosława Maria Cieślak stammt aus Oberschlesien. Von 2006 bis 2011 absolvierte sie ein duales Studium in Orgel und Musiktheorie an der „Karol Szymanowski” Musikakademie Katowice. Danach schloss sie ein Erasmus-Stipendium am Conservatorium van Amsterdam in der Orgelklasse von Prof. Pieter van Dijk an. Zur Zeit studiert sie Cembalo, Clavichord und Orgel bei Prof. Bernhard Klapprott am Institut für Alte Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. 2014 erhielt Sie dort ein Graduiertenstipendium. Sie konzertiert in ihrem Heimatland sowie in Niederlande, Deutschland, Österreich, Frankreich, USA und Norwegen.
René Clemencic († 2022)
René Clemencic war Komponist, Dirigent, Flöten- und Clavichordvirtuose, Cembalist und Organist, Leiter und Gründer eines weltbekannten Ensembles für Alte Musik (Clemencic Consort). Philosophie und Musikwissenschaft studierte René Clemencic in Paris und Wien. Gleichzeitig studierte er Musik, Blockflöte und Cembalo in Wien, Holland und Berlin. Seit 1957 trat René Clemencic als Blockflötist und Leiter des eigenen Ensembles international in Erscheinung und betreute von 1966 bis 2005 den „Musica Antiqua“-Zyklus, seit 2005 den „Clemencic Consort“-Zyklus der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, in deren Rahmen er bisher über 170 verschiedene Programme präsentierte.
Weit über 100 Schallplatten und CDs erschienen mit ihm als Solist und als Leiter/Dirigent des Clemencic Consort und anderer Ensembles bzw. Orchester. Er gab weltweit Konzerte und erhielt zahlreiche internationale Preise wie Edison, Grand Prix du Disque, Diapason d’Or, Prix Cécilia und andere mehr. Im Jahr 1989 erhielt der Künstler die Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien, 1966 den Berufstitel Professor, 1997 den Preis der Stadt Wien, sowie den Preis Anima Mundi der Biennale d’Arte Sacra di Venezia, 2008 den Zóltán Kodály Preis sowie den Preis Pro Cultura Hungariae. Auch als Komponist war René Clemencic anerkannt und erfolgreich (z.B. Oratorium „Kabbala“ in hebräischer Sprache 1992, „Apokalypsis“ in griechischer Sprache 1996, Kammeroper „Der Berg“ 2003, „Nachts unter der steinernen Brücke“ 2009, „Harun und Dschafar“ 2011).
Website des Künstlers: www.clemencic.at
Gregory Crowell
Gregory Crowell konzertierte bisher als Organist, Cembalist und Clavichordist in Deutschland, Holland, Frankreich, Italien, Spanien, Japan, Kanada und den Vereinigten Staaten. Sein Name begegnet uns bei diversen internationalen Festivals und Kongressen, u.a. dem Boston Early Music Festival, Regional V Convention of the American Guild of Organists, National Conventions of the Organ Historical Society, bei der Boston Clavichord Society und dem Internationalen Clavichord Symposium in Magnano. Als bekannter Bach-Interpret war er unter anderem eingeladen zu den Internationalen Bach-Tagen in Weener und zum Bach-Orgelfestival in Tokio. Vortragsreisen führten ihn zur Oxford University und, im letzten Jahr, zum Clavichordsymposium in Leiden anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung von Het Nederlands Clavichordgenootschap.
Gregory Crowells Arbeiten im Zusammenhang mit frühen Tasteninstrumenten und dem zugehörigen Repertoire sind in Harpsichord and Fortepiano, The Diapason, The American Organist, Clavichord International und in De Clavicordio veröffentlicht. Von 2004 bis 2008 war er für die Publikationen der Organ Historical Society verantwortlich. Heute ist er Herausgeber von Clavichord International, der einzigen internationalen Fachzeitschrift, die sich ausschließlich dem Clavichord widmet. Dr. Crowells akademische Laufbahn verzeichnet Stationen wie das New England Conservatory of Music und die University of Cincinnati, die Norddeutsche Orgelakademie und die Academia del Organo (Pistoia). Zu seinen Lehrern zählen Yuko Hayashi, Bernard Lagacé, Mireille Lagacé, Roberta Gary und Harald Vogel. Heute ist er als Organist und Affiliate Professor of Music General Education an der Grand Valley State University und als Director of Music an der Episcopal Church St. Markus in Grand Rapids, Michigan, tätig.
Menno van Delft
Menno van Delft, geboren 1963 in Amsterdam, studierte Cembalo, Orgel und Musikwissenschaften am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam, am Königlichen Konservatorium in Den Haag und an der Universität Utrecht. Seine Lehrer waren unter Anderen Gustav Leonhardt, Bob van Asperen, Piet Kee, Jacques van Oortmerssen und Willem Elders. 1998 war Menno van Delft Finalist beim C. P. E. Bach Wettbewerb in Hamburg und gewann den Clavichord-Preis. Daraufhin debütierte er beim Holland Festival of Early Music in Utrecht. Er gab Konzerte und Meisterkurse in ganz Europa und den USA, war zu Gast bei einigen Bachfesten der Neuen Bachgesellschaft und machte zahlreiche Aufnahmen für Radio und Fernsehen. Menno van Delft nahm J. S. Bachs „Kunst der Fuge” und die Toccaten für Tasteninstrument auf und nahm an einem CD-Projekt teil mit dem Gesamtklavierwerk von Jan Pieterszoon Sweelinck, das 2003 den Edison Award und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt. In 2004 wurde bei Teknon die Erste einer Serie von Aufnahmen auf wichtigen historischen Clavichorden herausgegeben: Sonaten und Variationen von J. G. Müthel auf dem Clavichord (1763) von J. A. Hass aus der Russell Collection in Edinburgh.
Neben dem Aufführen betätigt Menno van Delft sich regelmäßig als Lektor und Herausgeber zu Themen wie der alten Musik für Tasteninstrumente, Aufführungspraxis, Spieltechniken und Stimmung & Temperierung. Zusammen mit Siebe Henstra formt er das Clavichord Duo Der Prallende Doppelschlag und mit Stefano Demicheli das Cembaloduo La Bassa Fiamenga. Seit 1995 unterrichtet Menno van Delft Cembalo, Clavichord, Basso Continuo und Ensemblespiel am Conservatorium van Amsterdam (früher „Sweelinck Conservatorium”) und wurde 2006 Professor für Cembalo und Clavichord an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater.
Website des Künstlers: www.mennovandelft.com
Mathieu Dupouy
Mathieu Dupouy, geb. 1977, studierte am Conservatoire de Paris in der Klasse von Christophe Rousset, wo er auch die ersten Preise in den Kategorien Cembalo und Basso Continuo erhielt, bevor er seine Studien bei Pierre Hantaï und Christophe Coin fortsetzte.
Mathieu Dupouy widmet sich vor allem dem Cembalo-, Clavichord- und Fortepianospiel, wobei er sich in seinen Studien auch nachdrücklich mit Aufnahmen aus dem frühen 20. Jahrhundert auseinandersetzt. Er liebt die traditionelle Musik, den Jazz und auch die Literatur – letztere dient ihm außer als Inspirationsquelle auch dazu, den Wurzeln der Musik nachzuspüren.
Seine ersten zwei Solo-Veröffentlichungen auf CD, „Carl Philipp Emanuel Bach, Pensées nocturnes”, auf Clavichord eingespielt, und „Scarlatti, Sonates“, gespielt auf einem originalen Neapolitanischen Tiorbino-Cembalo aus dem Jahr 1710, erhielten beide den Preis fff des französischen Magazins Telerama sowie den luxemburgischen Preis Supersonic von Pizzicato. Zuletzt erschien im Jahr 2012 seine CD mit Sonaten und Variationen von Joseph Haydn, gespielt auf einem Fortepiano.
Diez Eichler
Diez Eichler studierte Cembalo bei Harald Hoeren an der Frankfurter Musikhochschule. Für seine musikalische Ausbildung waren ferner Meisterkurse bei Gustav Leonhardt, Lars Ulrik Mortensen, Jesper Christensen, Bob van Asperen und Sergiu Celibidache prägend. Ebenfalls wichtig für sein gesamtes Musikverständnis war der Unterricht in Sitar und nordindischer Musik bei Partha Chatterjee.
Von 1993 bis 1997 hatte er einen Lehrauftrag für Cembalo an der Musikhochschule in Frankfurt. 1994 gründete er das Ensemble „Le Goût Étranger“. Dem Kölner Ensemble „Ornamente99“ mit dem Blockflötisten Karsten Erik Ose gehört er seit 2003 an. Mit diesem nahm er auch mehrere CDs auf (zuletzt Werke von Veracini beim Label aeolus und von Robert de Visée bei Christophorus). 2011 erschien eine Aufnahme mit dem originalen Ruckers-Cembalo im Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main.
Seit 2004 befasst er sich verstärkt mit dem Clavichordspiel. 2007 wurde er Dozent für Cembalo, historische Tasteninstrumente und Generalbass an Dr. Hoch’s Konservatorium, Musikakademie in Frankfurt am Main.
Seit 2014 lebt er im ehemaligen reformierten Pfarrhaus in Windecken (Nidderau) aus dem Jahr 1717, welches er zusammen mit seiner Frau, Roswitha Bruggaier, restauriert.
Sally Fortino
Sally Fortino, geboren in Bethlehem, Pennsylvania (USA), schloss ihr Studium 1972 mit Hauptfach Orgel am Moravian College mit dem Bachelor of Arts with Honors in Music (summa cum laude) ab. Ihre Ausbildung setzte sie als Cembalo-Schülerin bei Rolf Junghanns an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel in der Schweiz fort, wo sie 1977 das Diplom für alte Musik erwarb. 1978 kehrte sie nach Bethlehem in die USA zurück als Lehrerin für Cembalo, Gehörbildung und Aufführungspraxis am Moravian College und als Cembalistin des Washingtoner Ensembles Hesperus. Seit 1983 wohnt sie wieder in Basel und wirkt hier als Organistin, Cembalistin, Cembalolehrerin, Kuratorin alter Musikinstrumente und Konzert-Organisatorin. Sie gibt regelmäßig Konzerte als Solistin und Kammermusikerin und wirkt auch bei CD- und Rundfunk-Aufnahmen mit.
1993 bis 2006 war Sally Fortino künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte Bad Krozingen und Kuratorin der dort untergebrachten Neumeyer-Junghanns-Tracey Sammlung historischer Tasteninstrumente. Seit 2002 veranstaltet sie Konzerte mit alter Musik auf historischen Tasteninstrumenten in ihrer eigenen Konzert-Galerie Pianofort’ino in Basel. Neben ihrer Konzerttätigkeit ist sie Herausgeberin verschiedener Werke barocker Orgel- und Kammermusik. In den letzten Jahren wurde sie auch vermehrt als Referentin und Musikerin an internationale Symposien eingeladen, z. B.:
- The Early Keyboard Instrument Symposium (Edinburgh) 2008
- Rencontres Internationales Harmoniques (Lausanne) 2008, 2006, 2002
- Boston Early Music Festival (Boston) 2005
- The British Clavichord Society Meeting (Edinburgh) 2004
Seit mehreren Jahren erforscht Sally Fortino auch das unbekannte Repertoire von Komponistinnen des 17. bis 19. Jahrhunderts, das sie an verschiedenen Symposien und Konzerten in den USA, England, Italien, Deutschland und der Schweiz vorgestellt hat. Eine CD-Aufnahme und einige Artikel und Musik-Editionen auf diesem Gebiet liegen vor.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit liegt bei der Musik des späteren 18. Jahrhunderts für Clavichord und Hammerflügel. Die Ergebnisse dieser Studien wurden in zahlreichen Konzertprogrammen präsentiert sowie in einigen Musik-Editionen und Aufsätzen.
Website der Künstlerin: www.pianofortino.net
Anne Galowich
Anne Galowich wurde in Luxemburg geboren. Sie war Schülerin am Conservatoire de la Ville de Luxembourg, und studierte später Cembalo an den Musikhochschulen Brüssel und Antwerpen. Ihre Lehrer waren Robert Kohnen und Jos van Immerseel. In jenen Antwerpener Jahren begeisterte sie sich für das Clavichord. Sie besuchte zahlreiche Museen, Foren und Clavichordbauer, um Bau-und Spielweise dieses Instrumentes zu ergründen. Mit Jos van Immerseel verband sie lange Jahre eine intensive Zusammenarbeit. Sie spielte regelmässig in seinem Orchester Anima Eterna; zusammen konzertierten sie häufig als Cembalo-Duo.
Anne Galowich war den Musikinstumentenmuseen Brüssel (MIM) und Antwerpen (Vleeshuis) verbunden als Stimmerin historischer Tasteninstrumente. So war sie von 2000 bis 2010 verantwortlich für das historische Cembalo von Ioannes Daniel Dulcken, 1747. 2002–2003 unterrichtete sie an der Musikhochschule Antwerpen, und seit 2000 ist sie Dozentin für Cembalo und Allgemeine Musiklehre am Conservatoire de la Ville de Luxembourg. Seit 2013 ist sie außerdem für den luxemburgischen Hörfunksender radio 100,7 tätig.
Heute spielt sie Solo-Konzerte, Kammermusik (u.a. mit Thomas Kügler, Traverso und Blockflöte) und ist regelmässig zu Gast als Ensemble-Mitglied bei den Solistes Européens Luxembourg. Drei Aufnahmen liegen vor: Werke von englischen Virginalisten, Antonio Soler und Jacques Duphly bei (MIM); Werke von Johann Sebastian und Carl Philipp Emmanuel Bach und Hugo Distler (mit Jos van Immerseel und Anima Eterna bei Turtle Records) sowie von Johann Sebastian Bach und zeitgenössische Werke („Goldberg’s Ghost”, mit United Instruments of Lucilin bei Fuga Libera).
Alfred Gross
Alfred Gross konzertiert mit einem von der Renaissance bis zur Wiener Klassik um 1800 reichenden Repertoire als Cembalist, Fortepiano- und Clavichordspieler. Umfangreiche Studien zur Spieltechnik der „clavierten Instrumente” sind dabei ein wichtiger Bestandteil seines Interpretationsansatzes, der die Einheit von Komposition und Instrument der entsprechenden Zeit wiederherstellen möchte. Seine ausgedehnte solistische und kammermusikalische Konzerttätigkeit ist in zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentiert.
Aufgrund einer besonderen Liebe zum Clavichord gehörte Alfred Gross zu den Initiatoren der 1993 gegründeten Deutschen Clavichord Societät (DCS) und war bis 1999 deren Präsident. Konzerte führten ihn in den vergangenen Jahren in zahlreiche europäische Länder, u.a. mit Soloabenden auf dem belgischen Festival für historische Tasteninstrumente Antverpiano und dem Genfer Cembalofestival 1995, den sommerlichen Musiktagen Hitzacker und den Barockfestspielen Bad Arolsen. Er gastierte beim Festival Rheinischer Frühling, dem Bodenseefestival, bei der Greifswalder Bachwoche und den Friedenauer Kammerkonzerten in Berlin. Dazu kamen Einladungen zu Konzerten auf bedeutsamen Originalinstrumenten in Museen wie Stuttgart, Hamburg, München, Berlin, Leipzig und im Mozartmuseum Bertramka in Prag. Im Bachjahr 2000 führte Alfred Gross in 15 Konzerten das Bachsche Cembalowerk zyklisch auf, im Rahmen des Symposiums „Wohltemperiertes Klavier” gab er im Herbst 2000 ein Clavichordkonzert im Schloss Köthen, wo Bach das Werk einst komponiert hatte. Im August dieses Jahres wurde er als erster deutscher Clavichordspieler zum Symposium der British Clavichord Society in die St. Cecilia’s Hall in Edinburgh (Russell-Collection) eingeladen und konzertierte dort mit großem Erfolg.
Mit dem Nachbau eines im British Museum befindlichen Clavicytheriums von 1480 fügte Alfred Gross seit 2003 seinem Repertoire die früheste Tastenmusik des 14. und 15. Jahrhunderts hinzu. Der italienische Codex Faenza, das Buxheimer Orgelbuch und die Tabulaturen des Jan von Lublin oder Leonhard Kleber erklingen auf dem mit Darmsaiten bespannten Tasteninstrument in ihrer ganzen Klangfülle und Vitalität.
Marcia Hadjimarkos
Marcia Hadjimarkos’ Liebe für Tasteninstrumente begann im zarten Alter von vier Jahren, mit ihrer ersten Schallplatte, einer Single mit dem „Tanz der Zuckerfee”, als sie den magischen Klang der Celesta hörte. Kurz darauf begann sie mit Klavierunterricht, den sie über ihre gesamte Schulausbildung in Portland, Oregon, hinweg fortsetzte. Ihren Studienabschluss in Klavier und Französischer Literatur machte sie an der Universität Iowa, wo sie dem Cembalo und der Faszination historischer Instrumente erlag. Ihre Übersiedlung nach Europa brachte die Entdeckung der vielfältigen Facetten historischer Klaviere und des Clavichords mit sich. Marcia Hadjimarkos setzte ihre Studien dieses Instruments in Paris unter Jos Van Immerseel am Pariser Conservatoire Supérieur de Musique fort und hat seither die Welt der alten und neuen Tasteninstrumente, mit Konzerten, Aufnahmen und Lehrtätigkeiten, nicht mehr verlassen.
In den letzten mehr als 20 Jahren, die sie zumeist im ländlichen Burgund verlebte, erarbeitete sich Marcia mit Soloaufführungen, Kammermusik und Liederkonzerten den Ruf einer Spezialistin auf Fortepiano und Clavichord. Sie leitet Meisterklassen für diese Instrumente in Frankreich und im Ausland und lehrt auch zeitgenössisches Klavier. Darüber hinaus befasste sie sich mit Operetten, schrieb und übersetzte zahlreiche musik- und instrumentenbezogene Texte und brachte ein Stück von Dussek heraus. Gemeinsam mit dem Schauspieler Philippe Borrini führt sie regelmäßig Le Mozart intime auf, ein Bühnenprogramm, das dem Leben Mozarts und seiner Familie in Musik und Briefen nachspürt.
Marcia Hadjimarkos’ achtteilige Interpretation der kompletten Sonaten Haydns auf verschiedenen frühen Tasteninstrumenten erntete ebensolchen Erfolg bei Kritikern wie ihre Aufnahmen, etwa Mozarts Sonaten und Rondos auf dem Fortepiano (Avie), zwei Alben mit Haydn-Sonaten auf dem Clavichord und Charakterstücke von C. P. E. Bach auf Clavichord und historischem Klavier (Zig-Zag Territoires) sowie Haydn-Lieder mit der Sopranistin Emma Kirkby (Brilliant Classics). Diese Veröffentlichungen erhielten einen Diapason d’Or, 5-Sterne-Rezensionen in Goldberg, Musica und Fonoforum sowie begeisterte Artikel in Fanfare, Télérama, Gramophone und Le Monde de la Musique. Ein Schubert-Album von Arabesque wird Ende 2011 veröffentlicht.
Website der Künstlerin: www.marcia-hadjimarkos.com
Gerald Hambitzer
Gerald Hambitzer ist ein gefragter Solist und Kammermusiker an Cembalo, Clavichord und Fortepiano. 1957 in Bonn geboren, erhielt er zunächst eine umfassende musikalische Ausbildung mit dem künstlerischen Hauptfach Cembalo an der Hochschule für Musik in Köln.
Noch während des Studiums begann seine internationale Konzerttätigkeit, vor allem als Cembalist des namhaften Barockorchesters Concerto Köln, die ihn seitdem in alle Musikzentren Europas sowie auf Gastspielreisen nach Algerien, Indien, Südostasien und Amerika führte. Er ist ständiger Gast bei verschiedenen Rundfunkanstalten und hat inzwischen bei mehr als 60 CD-Produktionen für die Label Capriccio, Harmonia mundi France, Sony Classical, Naxos und Teldec Classics International mitgewirkt. Seine Einspielungen als Solist in Cembalokonzerten von J. S. Bach, C. Ph. E. Bach und F. Durante haben ihm internationale Anerkennung eingebracht. Darüber hinaus gilt sein besonderes Interesse dem Clavichord, dem er eine CD-Einspielung auf einem historischen Instrument von 1756 widmete.
1999 wurde Gerald Hambitzer als Professor sowie Leiter des Instituts für Alte Musik an die Hochschule für Musik Köln berufen und unterrichtet die Fächer historische Tasteninstrumente, Generalbaßpraxis und Kammermusik.
Siebe Henstra
Sechzehn Jahre war Siebe Henstra alt, als er, gegen den Widerstand seiner Eltern, sein erstes Cembalo baute – mit Erfolg, war es doch um Größenordnungen besser als das Fabrikinstrument, das zwei Jahre zuvor erworben wurde. Nach seinem Schulabschluss konnte sich Siebe in seinen Studien bei Gustav Leonhardt und Ton Koopman am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam vollständig dem Cembalospiel widmen. Recht bald folgten erste Preise bei internationalen Wettbewerben (Edinburgh 1982, Amsterdam 1987).
Seither konzertierte Siebe Henstra mit diversen Ensembles und Orchestern, unter anderem mit der Netherlands Bach Society, dem Orchestra of the Eighteenth Century, dem Leonhardt Consort, Tokyo Baroque, La Petite Bande, dem Ricercar Consort und dem Royal Concertgebouw Orchestra.
Als Continuo-Spieler war er unter anderem mit Frans Brüggen, Gustav Leonhardt und Jos van Veldhoven tätig, mit letztgenanntem im Rahmen von Rundfunk- und Fernsehproduktionen sowie bei Opernprojekten (Ricercar, Denon, Philips, Deutsche Harmonia Mundi, Sony, Telefunken). Seine Konzerttätigkeit führte ihn in nahezu alle europäischen Länder als auch nach Japan, Russland, Mexiko und in die USA.
Siebe Henstra ist zurzeit Continuo-Spieler der Netherlands Bach Society, spielt im Duo mit Lucia Swarts und bildet zusammen mit Menno van Delft das Duo Der prallende Doppelschlag zum gemeinsamen Konzertieren auf zwei Clavichorden, Cembali oder Orgeln.
Siebe Henstra leitete verschiedene Meisterklassen, unter anderem in Finnland, Deutschland, Italien, Portugal, Frankreich, Japan und in den USA. In internationalen Wettbewerben ist er häufig in der Jury vertreten.
Seit 1988 unterrichtet er Cembalo am Konservatorium in Utrecht.
Siebe Henstra produzierte diverse Solo-CDs, unter anderem die Gesamtaufnahme des Cembalowerks von Matthias Weckmann, eine CD, die sich ausschließlich der italienischen Cembalomusik des 17. Jahrhunderts widmet (beide sind beim Label Ricercar erschienen), und eine CD des Musikinstrumentenmuseums in Brüssel mit Clavichordmusik. Er war auch an der Gesamtaufnahme der Werke für Tasteninstrumente von J. P. Sweelinck beteiligt, die 2003 den Edison-Preis und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt.
Website des Künstlers: www.siebehenstra.nl
Nicole Hostettler
Nicole Hostettler hat am Konservatorium in Lausanne Klavier, Orgel (bei André Mercier) und Cembalo (bei Christiane Jaccottet) studiert. Anschliessend vertiefte sie ihre Ausbildung bei Johann Sonnleitner und Gustav Leonhardt. Ihre Kenntnis der historischen Tasteninstrumente erweiterte sie durch das Studium des Pianoforte und besonders des Clavichords, das sie derzeit im Rahmen der Hochschule für Musik in Genf unterrichtet.
Als Continuospielerin ist sie mit zahlreichen Ensembles für Alte Musik aufgetreten. Von den grösseren Solo-Werken J. S. Bachs für Tasteninstrumente hat sie die Goldberg-Variationen, die Concerti, das Wohltemperierte Klavier II und die Kunst der Fuge im Konzert vorgestellt.
Mit dem Pianisten Pierre Goy bildet Nicole Hostettler ein Duo für historische Tasteninstrumente, das mit zwei Pianoforti, zwei Clavichorden, zwei Orgeln oder auch Cembalo und Pianoforte konzertiert. Das Duo hat Johann Gottfried Müthels Werke für ein und für zwei Clavichorde eingespielt (cantando 2016) und die Werke für zwei Tasteninstrumente von Armand-Louis Couperin mit dem Pianoforte von Pascal Taskin 1788 und dem Cembalo Ruckers/Taskin 1646/1780 des Musée de la Musique in Paris aufgenommen (Lyrinx 2262).
Ellen Hünigen
Geboren in Berlin. Kompositions- und Klavierstudium an der HfM „Hanns Eisler“. Meisterschülerin bei Friedrich Goldmann an der Akademie der Künste Berlin. Preise und Stipendien (Geraer Ferienkurse für Neue Musik, Akademie Solitude Stuttgart, Berliner Senat, Stiftung Kulturfonds Berlin, Berlin-Rheinsberger-Kompositionspreis). Musikwissenschaftliche Studien an der Humboldt-Universität Berlin bei Christian Kaden und Gerd Rienäcker, v. a. zu Notation und Aufführung Alter Musik und Musiksoziologie.
Teilnahme an zahlreichen Kursen und Unterrichten zur Aufführungspraxis der Vokalmusik in Mittelalter und Renaissance sowie auf historischen Tasteninstrumenten. Mitglied des Graduiertenkollegs 1458 Schriftbildlichkeit an der Freien Universität Berlin (2008–2011), Dissertation (in Arbeit) zur Notation in Aquitanischen Musikhandschriften des 12. Jahrhunderts.
Gesangsunterricht und Konzerttätigkeit als Sängerin und Clavichordspielerin, Freischaffende Komponistin, Aufführungen international. Gründungsmitglied des Vokalensembles Vox Nostra, Mitglied des Vokalensembles Musikalischer Religionsdialog (jüdisch-christlich-muslimisch). Lehrtätigkeit an der Humboldt-Universität Berlin und der HfM „Hanns Eisler“ Berlin (Musikhandschriften und Vokalmusik des Mittelalters und der Renaissance, Paläographie). Kursleitung zu Vokalmusik des 10.–12. Jahrhunderts in Tilburg und Utrecht. Lebt und arbeitet in Berlin.
Website des Ensembles der Künstlerin: www.stellanostra.de
Enno Kastens
Enno Kastens hat sich als Musiker der Erforschung des Lebendigen speziell in der „Alten Musik” verschrieben. In seinen Aufführungen sucht er die Kreativität des Moments mit einer historisch informierten und inspirierten Aufführungspraxis zu verbinden.
Gleichermaßen als Solist, Kammermusikpartner, Continuist und Pädagoge gefragt, arbeitet er mit verschiedensten Orchestern und Ensembles (wie dem Freiburger Barockorchester), Instrumentalisten und SängerInnen zusammen. Darüber hinaus entdeckt er immer wieder „neue alte” Musik in Bibliotheken und Archiven, komponiert, improvisiert und experimentiert gern mit neuen Strukturen. Auf der Basis von Quellenstudien, Kenntnissen der historischen Tasteninstrumente (Klang, Stimmung, Mechanik) und dem Wissen um musikgeschichtliche Zusammenhänge ersinnt er gern kreative Konzertprogramme.
Von 2007 bis 2014 wirkte er bei den Schlosskonzerten Bad Krozingen als künstlerischer Berater.
Website des Künstlers: www.ennokastens.de
Bernhard Klapprott
Bernhard Klapprott studierte Cembalo bei Hugo Ruf und Bob van Asperen, Orgel bei Michael Schneider und Ewald Kooiman sowie in Meisterkursen Generalbass bei Jesper Christensen und Orgel bei Michael Radulescu. Er schloss sein Studium ab in Köln in Cembalo, Orgel und Kirchenmusik sowie in Amsterdam mit dem Konzertdiplom Cembalo mit Auszeichnung. 1991 wurde er mit dem 1. Preis beim 10. Internationalen Orgelwettbewerb Brugge (Bach/Mozart) ausgezeichnet.
Er konzertiert international als Solist, Generalbassspieler und Ensembleleiter. Seine Diskografie umfasst u.a. sämtliche Clavierwerke von Thomas Tomkins (Cembalo, Virginal, Orgel; MDG), Claviersonaten von Georg Anton Benda (Clavichord von G. J. Horn, 1788, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; Aeolus), Orgelwerke von Johann Sebastian Bach (Teil der Gesamteinspielung an Orgeln Andreas und Johann Andreas Silbermanns; Aeolus). Mehrere seiner CDs erhielten Preise, darunter den ECHO Klassik und den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.
1999 gründete er gemeinsam mit Christoph Dittmar das Ensemble Cantus Thuringia & Capella, das durch zahlreiche Konzerte und Aufnahmen besonders mit mitteldeutschem Repertoire des 16. bis 18. Jahrhunderts sowie durch die Aufführung von Bühnenwerken in Verbindung mit historischer Schauspielkunst hervorgetreten ist. In diesem Zusammenhang initiierte er das Projekt Musikerbe Thüringen, das sich hauptsächlich der Wiederentdeckung und Veröffentlichung unbekannter thüringischer Vokal- und Instrumentalmusik widmet (CD- Reihe bei cpo und Edition).
2017 hat er eine umfangreiche Studie veröffentlicht mit dem Thema „sangbar und zusammenhängend spielen“ – Aspekte der Kantabilität im Spiel des Clavichords, dargestellt anhand von Quellen der Zeit Carl Philipp Emanuel Bachs, in: Die Entwicklung des Klavierspiels von Carl Philipp Emanuel Bach bis Clara Schumann (Michaelsteiner Konferenzberichte Bd. 82).
Seine Lehrtätigkeit führte ihn an die Universität Dortmund, die Hochschulen für Musik Detmold, Herford und Bremen sowie zu Meisterkursen und Vorträgen in Europa und den USA.
Seit 1994 lehrt er als Professor an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar Cembalo/Historische Tasteninstrumente und Generalbass am Institut für Alte Musik.
Website des Künstlers: www.bernhard-klapprott.de
Dietrich Kollmannsperger
Dietrich Kollmannsperger, (geb. 1958), ist außerberuflich als Konzertorganist, Clavichordspieler und Orgelwissenschaftler tätig. Grundlegende Klavier-und Orgelausbildung erfuhr er von 1972 – 1977 bei Ingeborg Walter (Tangermünde), danach folgten selbständige Studien zur Orgelinterpretation, speziell zur historisch orientierten Aufführungspraxis Alter Musik. Wichtige Anregungen hierzu vermittelten Helmut Perl und Jean-Charles Ablitzer.
Den Schwerpunkt des Repertoires bilden Werke des 17. und 18. Jahrhunderts. Konzerttätigkeit seit 1979, vorwiegend an historischen Orgeln; Auftritte in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Dänemark, Frankreich und Gran Canaria, fernerhin mehrere Einspielungen für Rundfunk und CD. Hinzu kommt eine intensive Beschäftigung mit der Kunst des Clavichordspiels, angeregt durch Erik van Bruggen (Leiden/NL), außerdem Tätigkeit in der Orgelforschung, als Sachberater bei Restaurierungsprojekten, Orgel- und musikwissenschaftliche Veröffentlichungen sowie die Mitarbeit an der Neuausgabe des New Grove Dictionary (1999) und dem Bach-Handbuch (Laaber-Verlag, 2007).
Angela Koppenwallner
Angela Koppenwallner wurde in Salzburg geboren und studierte Cembalo und historische Tasteninstrumente in Wien, Utrecht und Oslo. Lange Jahre lehrte sie Cembalo und Clavichord an der Universität Mozarteum in Salzburg. In ihrer Konzerttätigkeit ist sie als Solistin und Kammermusikerin auf Cembalo, Hammerflügel und Clavichord zu hören.
Im Programm „Nuove musiche” im Duo mit der Blockflötistin Dorothee Oberlinger und zusammen mit dem Kölner Flötisten Norbert Rodenkirchen im Ensemble Residuum erforscht sie die Klangmöglichkeiten von Cembalo und Clavichord in der Neuen Musik.
Text und Musik in frühbarocker Vokalmusik (Projektleitung am Mozarteum: „Orfeo in Salzburg”), die Musik von Domenico und Alessandro Scarlatti (Solo-CD, erschienen in der Edition Alte Musik des ORF) und die Musik W. A. Mozarts und seiner Zeitgenossen auf Fortepiano und Clavichord (Zusammenstellung vom musikalischen Rahmenprogramm des Kongresses Maria Theresia Paradis, Salzburg 2009) sind weitere Schwerpunkte ihrer künstlerischen Tätigkeit.
Website der Künstlerin: www.angelakoppenwallner.com
Thomas Leininger
Thomas Leininger studierte Cembalo, Orgel, Generalbass und historische Improvisation an der Schola Cantorum Basiliensis. Dem 2005 im Rahmen der Händelfestspiele vom Staatstheater Karlsruhe erteilten Auftrag zur Ergänzung unvollständig überlieferter Orchestersätze und Arien der Oper „Almira” von G. F. Händel folgten 2006–2009 Aufträge des Festivals „Winter in Schwetzingen” zur Rekonstruktion und Neukomposition verlorener Teile von Antonio Vivaldis Opern „Il Motezuma” und „Il Bajazet”. 2012 erlebte die Kinderoper „Dino und die Arche” am Staatstheater Karlsruhe ihre Uraufführung. Das Schaffen für die Bühne wird begleitet von zahlreichen Kompositionsaufträgen kirchlicher Institutionen. Thomas Leininger verfolgt eine internationale Konzerttätigkeit als Spezialist für historische Aufführungspraxis. Mit seinem eigenen Ensemble Il vero modo ist er in diversen Kammermusikbesetzungen genauso zu hören wie als Cembalist der Johann-Sebastian-Bach-Stiftung St. Gallen oder als musikalischer Assistent und Cembalist in den Opernproduktionen der jährlichen Händelfestspiele am Staatstheater Karlsruhe. Diverse CD-Einspielungen dokumentieren diese Tätigkeit, Unterricht und schriftliche Publikationen ergänzen seine Arbeit.
Website des Künstlers: www.thomasleininger.de
Emilia Lentas
Emilia Lentas wurde in Złotoryja (Polen) geboren. Nach ihrem ersten Klavierunterricht an der Musikgrundschule in Kępno bei mgr. Iwona Korta schloss sie eine Klavierausbildung bei Dr. Michał Szczepański an der Musikoberschule in Wrocław an, die sie 2006 mit Auszeichnung beendete. Ihr Bachelor- und Magisterstudium Cembalo an der „Karol Lipiński“ Hochschule für Musik in Wrocław bei Prof. Marta Czarny-Kaczmarska und Dr. Aleksandra Rupocińska schloss sie 2011 ab. Derzeit studiert sie am Institut für Alte Musik der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar bei Prof. Bernhard Klapprott im Aufbaustudium Konzertexamen Cembalo sowie Clavichord und Fortepiano. Ergänzend besuchte sie verschiedene Meisterkurse. Sie erhielt mehrfach Preise bei Wettbewerben, 2009 ein Großes Stipendium in Cembalo von der Hans und Eugenia Juetting-Stiftung und 2013 ein DAAD-Stipendium.
Ying-Li Lo
Ying-Li Lo wurde in Taiwan geboren. Nach ihrem ersten Klavierunterricht bei Jie-Wen Wu setzte sie 1996 ihre Klavierausbildung an der staatlichen Oberschule „Hsin-Tien” bei Prof. Alexander Sung fort. Ab 2002 absolvierte sie ein Klavierstudium bei Prof. Thomas Steinhöfel an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, seit 2007 studiert sie am dortigen Institut für Alte Musik bei Prof. Bernhard Klapprott Cembalo und Clavichord. Nach ihrem Künstlerischen Diplom Cembalo ist sie derzeit im Aufbaustudium Konzertexamen. Sie besuchte Meisterkurse u.a. bei Bob van Asperen und konzertiert zunehmend im solistischen und kammermusikalischen Bereich. Seit 2013 ist sie als Lehrbeauftragte für Korrepetition und Cembalo Nebenfach am Institut für Alte Musik in Weimar und seit 2015 als Cembalo-Korrepetitorin und -Lehrerin an der Musikschule in Erfurt tätig.
Charlotte Marck
Geboren am 4. Oktober 1983 in Nantes (Frankreich), erhielt Charlotte Marck im Alter von sechs Jahren ihren ersten Cembalounterricht und im Alter von acht Jahren ihren ersten Generalbass-Unterricht. Nachdem sie sechs Jahre lang bei Aline Zylberajch und Martin Gester in Strasbourg studiert hatte, erhielt sie mit 16 Jahren am nationalen Conservatoire de Region (CNR) von Boulogne-Billancourt zwei erste Preise (Cembalo und Generalbass) in den Klassen von Laure Morabito und Frédéric Michel. In den folgenden zwei Jahren studierte sie bei B. Lapointe am CNR von Caen.
Es folgten mehrere Meisterkurse für Alte Musik in Frankreich (Sablé, Urbino und Dieppe) mit den Instrumenten Fortepiano und Clavichord. Am Cembalo war sie im Jahre 2003 Preisträgerin des „Festival Musical d’Automne des Jeunes Interprètes” (Paris). Dieser Auszeichnung folgte eine Reihe von Solokonzerten, u.a. mit dem fünften Brandenburgischen Konzert von Bach, dem Concert Champêtre von F. Poulenc und dem Cembalokonzert von Manuel de Falla, aber auch mit zeitgenössischer Musik (Merlet, Boutry, Dutilleux).
Am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris (CNSMDP) wurden ihr zwischen 2002 und 2009 sechs erste Preise zugesprochen, und hier erhielt sie Unterricht von Jean-Claude Raynaud, Jean-Baptiste Courtois, Michel Merlet, Thierry Escaich, Edith Lejet, Denis Cohen und Michael Lévinas. Zusätzlich studierte sie Orchestrierung bei Guillaume Connesson. Auf Antrag von Gérard Geay stellte Charlotte Marck im Jahre 2003 die orchestralen Teile des Grand Dixit Dominus von Campra für die Ausgabe des barocken Musikzentrums von Versailles (CMBV) wieder her. Diese wurden im Jahre 2007 vom CMBV herausgegeben.
Als Komponistin hat Charlotte Marck bisher zwei Stücke für Klavier, ein Stück für Streichquartett sowie vier Stücke für Orgel geschrieben (eine Messe sur l’Ave Maris Stella, Poème d’une Nuit d’Orage nach Lord Byron, Deux danses pour Grand-Orgue, Jadis et Naguère nach Paul Verlaine), außerdem ein Diptyque für Cembalo, Oboe, Violine und Violoncello und zuletzt Sept épîtres poétiques (Sieben poetische Episteln) nach Jean Paul für Cembalo und kleines Orchester.
Ihr weitgefächertes Interesse an Tasteninstrumenten und Klangfarben begründeten Ihre Zuneigung zur Orgel, der sie sich bei Françoise Dornier am Conservatoire G. Fauré in Paris widemete; außerdem studierte sie Improvisation in der Klasse von Pierre Pincemaille am CNR von St.-Maur des Fossés. Es folgten diverse Orgel-Weltwettbewerbe, z. B. Gottfried-Silbermann in Freiberg, „Grand Prix d’Echo” in Alkmaar, und „Paul Hofhaimer“ in Innsbruck (Österreich).
Charlotte Marck studierte außerdem zwei Jahre lang in der Klasse von Pieter van Dijk am Conservatorium von Amsterdam. Ihre Forschungsarbeit, die Sie auf dem Symposium über Improvisation im Orgelpark in Amsterdam im Mai 2010 vorgestellte, konzentriert sich auf die Interaktionen zwischen Komposition und Improvisation bei drei französischen Organisten-Komponisten des 10. Jahrhunderts: Charles Tournemire, Olivier Messiaen und Thierry Escaich.
In Amsterdam schließlich folgten Studien bei Menno van Delft (Cembalo und Clavichord). Ihr Interesse an den drei Tasteninstrumenten – Orgel, Cembalo und Clavichord – und ihre Absicht, diese drei Instrumente zu verbinden, veranlassten Charlotte Marck im Oktober 2010 nach Hamburg gehen, um dort zwei Jahre lang diese drei Instrumente im Rahmen des neuen Masterprogramms „Claviorganum” zu studieren. Ihre Professoren waren Wolfgang Zerer und Pieter van Dijk für Orgel und Menno Van Delft für Cembalo und Clavichord.
Charlotte Marck unterrichtet seit 2012 in den Fächern Harmonielehre und Musiktheorie an der Université Paris-Est und am Jean-Philippe Rameau Conservatoire in Paris, ebenso Cembalo und Generalbass an verschiedenen Pariser Conservatoires und seit März 2014 auch Orgel am Conservatoire de Beauvais.
Website der Künstlerin: www.charlottemarck.com
Corina Marti
Corina Marti studierte zunächst Barock- und Renaissance-Flöten sowie Cembalo an der Musikakademie Luzern. Die Liebe zur Musik des Mittelalters und der frühen Renaissance führte sie an die Schola Cantorum Basiliensis, wo sie ihre Studien bei Pierre Hamon und Kathrin Bopp mit Diplom abschloss. Corina Marti wird regelmässig zu Konzerten, Aufnahmen und Meisterkursen von spätmittelalterlicher und Renaissance-Musik in Europa und Israel eingeladen. Seit dem Jahr 2003 ist sie als Dozentin für Flöten und Tasteninstrumente des Mittelalters und der Renaissance an der Schola Cantorum Basiliensis tätig. Ihre Darbietungen sowie ihre Forschungsarbeit über Geschichte und Bauweise dieser Instrumente haben entscheidend zu deren Wiederbelebung unter Musikern beigetragen.
Sowohl als Solistin als auch mit Kammermusikensembles und Orchestern wie Hesperoin XXI und La Capella Reial de Catalunya (Jordi Savall) widmet sie sich ferner dem Repertoire der Renaissance, des Barock und der Gegenwart. Mit dem Ensemble La Morra, dessen künstlerische Ko-Leiterin sie ist, hat Corina Marti mehrere CDs mit Musik des späten 15. und frühen 16. Jahrhundert aufgenommen, die von der Presse hochgelobt wurden (u.a. für das Label Ricercar das Gesamtwerk Johannes Ciconias, das in Frankreich den Diapason d’Or und in Deutschland den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt). Weiterhin sind eine Einspielung mit Musik für Tasten- und gezupfte Saiteninstrumente des 15. und frühen 16. Jahrhunderts (Von edler Art, Ramée, 2008 mit Michal Gondko, Lauten) und die Solo CD I dilettosi fiori (Musik des 14. Jahrhunderts für Clavisimbalum und Flöten, Ramée 2012) sowie Aufnahmen von Lombardischer Musik des 17 Jahrhunderts, von Musik des jüdisch-italienischen Komponisten Salomone Rossi (1570–ca. 1630), von Johann Sebastian Bachs Flötensonaten, sowie der Flötenkonzerte Francesco Mancinis erschienen.
Website der Künstlerin: www.corinamarti.info
Website des Ensembles der Künstlerin: www.lamorra.info
Suzana Mendes
Suzana Mendes studierte Cembalo und Clavichord in ihrer Heimatstadt Lissabon, sowie in Amsterdam, Oslo und Köln, wo sie bei Prof. Ketil Haugsand 1997 ihr Diplom „mit Auszeichnung” und 2000 ihr Konzertexamen am Cembalo und Clavichord absolvierte. Weitere entscheidende Impulse erhielt sie von Anneke Uittenbosch, Gustav Leonhardt und Richard Egarr. Speziell über iberische Tastenmusik nahm sie an zahlreichen Seminaren unter der Leitung von M. S. Kastner, G. Doderer, C. Rosado Fernandes, J. L. Gonzalez Uriol und Luisa Morales teil.
Sie tritt europaweit sowohl solistisch als auch mit verschiedenen Ensembles auf. Sie spielte u. a. bei Ensemble Resonanz, Concerto Köln und Cordarte, und war mit Solisten wie Tatjana Grindenko, Evelyn Glennie und Matthias Goerner zu hören. Neben CD-Produktionen wirkte sie auch bei Rundfunkaufnahmen mit.
Suzana Mendes ist Dozentin für Cembalo am Institut für Kirchenmusik der Robert Schumann Musikhochschule in Düsseldorf und an der Musikschule der Stadt Bonn, und gibt regelmäßig Meisterkurse für Cembalo, Clavichord und Kammermusik.
Website der Künstlerin: www.clavicordio.de
Stefan Müller
Stefan Müller, Studium Klavier (mit Auszeichnung, Hadassa Schwimmer, André Desponds), Orgel (Peter Leu, Andreas Maisch) und historische Tasteninstrumente (mit Auszeichnung, Johann Sonnleitner). Schulmusik- und Kantorenausbildung (Beat Schäfer).
Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker, vor allem auf dem Gebiet der Alten Musik. Konzerte in Deutschland, Österreich, Slowenien, Finnland, Frankreich und Italien.
Zuzüger und Begleiter diverser Ensembles, z.B. des Schauspielhauses Zürich, des Zürcher Kammerorchesters, des Musikkollegium Winterthur, der Cappella Andrea Barca (Andras Schiff), des Cappriccio Basel u.a.
Spezialisierung auf die Spielweise des Clavichordes und des Hammerflügels.
Teilnahme als Solist an internationalen Festivals für alte Musik in Vicenza (Theatro olympico) und Slowenien (Maribor).
Beschäftigung mit der Tempofrage (Metronomisierung) des 19. Jh. Intensiver Einsatz für Musik in erweiterter Tonalität als Interpret und Komponist auf entsprechenden Instrumenten (Vierteltonclaviatur). Diverse Kompositionen für Chor, Orchester, Kammermusikensembles (zuletzt das Saxophonensemble Quadrosax) und Tasteninstrumente. Zuletzt Auftragskomposition des Vocalino Wettingen. Ensemblespiel mit Johann Sonnleitner (www.musik-dazwischen.ch), Claire Genewein (Traverso), Krisztian Kovats (Trp.), Gunhild Alsvik (S.), Srdjan Vukasinovic (1/4 Akkordeon), Martin Pirktl (Git.), Walter Grimmer (Vc.) und Jonas Herzog (Orgel). Reichhaltige Sammlung von Clavichorden, Cembali, Hammerflügel, Orgeln, die auch für Konzerte verwendet werden (www.tastologie.ch).
Diverse CD-Aufnahmen, u.a.: J. S. Bach: Orgelwerke Klosterkirche Wettingen; Melancholische Clavichordmusik von J. S. Bach; Empfindsame Clavichordmusik der Bach-Söhne; Goldberg-Variationen u.a.
Vertiefte Auseinandersetzung mit Aufnahmetechnik, zuletzt: J. S. Bach: Kunst der Fuge, gespielt auf zwei Clavichorden (www.contrapunctus.ch).
Stefan Müller unterrichtete an den Gymnasien in Schaffhausen und Winterthur, wo er auch die Chorkonzerte leitete. Er war Organist in Diessenhofen, Dietikon, Schaffhausen und Adliswil. Zur Zeit Unterricht an der Kantonsschule Wettingen. Organist ref. Kirche Wettingen. Leitung des kath. Kirchenchores St. Agatha Fislisbach.
Website des Künstlers: www.stefanmueller.ch
Gudrun Sidonie Otto
Gudrun Sidonie Otto studierte Gesang bei Helga Bante und Mario Hoff in Weimar. Ihre Ausbildung ergänzte die Sopranistin bei Ingrid Figur, Klesie Kelly, Richarda Merbeth und Renate Biskub. 2007 war sie 1. Preisträgerin des internationalen Gesangswettbewerbs Kammeroper Schloss Rheinsberg, 2008/09 Stipendiatin der Vössing-Stiftung und sang 2004 als Stipendiatin an der Komischen Oper Berlin. Es folgte ein Engagement als Solistin an den Landesbühnen Sachsen. Gastspiele führten sie u. a. an die Staatsoper Hannover, das Staatstheater Nürnberg, das Gärtnerplatztheater München. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Alten Musik, so arbeitet sie eng mit Ensembles wie Cantus Thuringia, dem Ensemble Amarcord und dem Balthasar Neumann Ensemble zusammen. Mit dem Hammerflügelspieler Wolfgang Brunner liegen CDs mit Liedern von Mendelssohn und Schumann vor. Sie ist bei namhaften Festivals im In- und Ausland zu hören, 2010 gab sie ihr Debut bei den Salzburger Festspielen. Sie arbeitete u. a. mit Dirigenten wie Sir Neville Marriner, Robert Griton, Helmuth Rilling, Thomas Hengelbrock, Enoch zu Guttenberg, Peter Gülke und Gabriel Fels zusammen, verbunden mit CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.
Website der Künstlerin: www.sidonie.one
Reinhard Siegert
Reinhard Siegert wurde 1982 in Mainz geboren. Seine musikalische Grundausbildung erhielt er bei Hendrik Ritter, Beate Rux-Voss und Gerhard Wöllstein.
2003–2010 studierte er ev. Kirchenmusik, Orgel, Cembalo und Musikerziehung an der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken bei Wolfgang Rübsam und Lutz Gillmann.
Neben Rundfunkaufnahmen und einer regen Konzerttätigkeit auf Orgel, Clavichord und Cembalo sowie als Continuospieler, unterrichtete er zudem 2008–2010 als Assistent von Prof. Wolfgang Mayer an der Hochschule für Musik Saar Schulpraktisches Klavierspiel.
Seit 2010 studiert er Clavichord bei Menno van Delft am Conservatorium van Amsterdam. Zudem hat er privaten Improvisationsunterricht bei Anton Pauw.
Paul Simmonds
Paul Simmonds, geboren in London 1949, wuchs auf in Südafrika, wo er auch sein anfängliches musikalisches Studium (Bachelor of Music) an der Witwatersrand University, mit Orgel als Hauptinstrument, abschloss. Der Empfang eines Stipendiums ermöglichte es ihm, sich am Konservatorium Freiburg bei Stanislav Heller ganz auf das Cembalo zu konzentrieren.
Sein erfolgreiches Debut 1979 im Purcell Room, London, markierte den Beginn der Karriere Paul Simmonds’ als Solist und Continuospieler und führte ihn seither im Rahmen zahlreicher Engagements durch ganz Europa und darüber hinaus. 1982 übersiedelte er in die Schweiz nach Basel, wo er für acht Jahre als Organist in einer der Stadtkirchen tätig war. In dieser Zeit unterrichtete er Cembalo- und Kammermusik sowohl an den deutschen Konservatorien Karlsruhe und Mannheim als auch im schweizerischen Biel. Dort führte er zudem als externer Prüfer Diplomprüfungen für Cembalo durch.
Als Continuospieler hat Paul Simmonds bereits mit vielen der namhaften Soloisten und Ensembles für Alte Musik in Europa zusammengearbeitet. So spielt er regelmäßig im Duett mit Marianne Mezger (Blockflöte und Barock-Musette) und nahm – ergänzt um Ekkehard Weber (Viola da Gamba) – als Mitglied des Ensembles Trio Basiliensis an zahlreichen CD- und Hörfunkaufnahmen teil.
Paul Simmonds ist einer der wenigen Instrumentalisten für frühe Tastenmusik, die regelmäßig bei öffentlichen Konzerten für Cembalo auftreten. Seine erste CD „German Music for Clavichord” – komplett diesem Instrument gewidmet – erschien 1995 auf dem Label Ars Musici und hat in der Musikwelt weithin Beachtung gefunden. Die zweite CD-Veröffentlichung Paul Simmonds’, ausschließlich mit Werken des nahezu in Vergessenheit geratenen Komponisten Ernst Wilhelm Wolf, gewann den renommierten Deutschen Schallplattenpreis. Seine jüngste CD mit Renaissancemusik, wurde eingespielt auf einer Kopie des Pisaurensis Clavichords, des ältesten erhalten gebliebenen, signierten und datierten Instruments jener Zeit.
Eine regelmäßige Lehrtätigkeit betreibt Paul Simmonds u.a. am West Dean College in Chichester (Sussex) sowie in London, wo er auch als Gasttutor am Trinity College of Music dozierte. Über einen Zeitraum von 12 Jahren begleitete er einen monatlich stattfindenden Kurs für Clavichord, Cembalo und Aufführungspraxis in der Schweiz, schrieb zahlreiche Artikel zur Interpretations- und Spieltechnik und ist derzeit mit der Zusammenstellung eines Kompendiums für Clavichord, basierend auf historischen Quellen, befasst. Ein gleichermaßen leidenschaftliches Interesse Paul Simmonds’ gilt auf historischen Instrumenten gespielter Neuer Musik, und so umfasst sein Repertoire auch einige dazu eigens für ihn komponierte Stücke. Im Jahre 2004 war er künstlerischer Leiter und Jurymitglied des ersten internationalen Wettbewerbs für Neue Musik auf dem Clavichord. Die Veranstaltung wurde initiiert von der British Clavichord Society, zu deren Gründungsmitgliedern Paul Simmonds zählt.
Des weiteren ist Paul Simmonds dem Institut für Bildnerisches Denken in Grenzach-Wylen, Deutschland, verbunden – einer Einrichtung, die sich dem öffentlichen interdisziplinären Austausch zwischen den Künsten und Wissenschaften verschrieben hat.
Website des Künstlers: www.paulsimmonds.com
Miklós Spányi
Miklós Spányi wurde 1962 in Budapest geboren. Er studierte Orgel und Cembalo an der Franz-Liszt-Musikhochschule in seiner Geburtsstadt bei Ferenc Gergely und János Sebestyén und setzte seine Studien am Königlichen Flämischen Konservatorium bei Jos van Immerseel in Antwerpen sowie an der Hochschule für Musik in München bei Hedwig Bilgram fort.
Miklós Spányi zählt zu den international gefragten und vielseitigsten Tastenvirtuosen seines Landes. Er hat in den meisten Ländern Europas Konzerte gegeben, sowohl als Solist auf fünf Tasteninstrumenten (Orgel, Cembalo, Clavichord, Tangentenflügel und Fortepiano) wie auch als Continuospieler in verschiedenen Orchestern und Barockensembles. Er gewann erste Preise bei den internationalen Cembalowettbewerben in Nantes (1984) und Paris (1987).
Schon seit mehreren Jahren konzentriert sich seine Konzert- und Forschungsarbeit auf das Werk von Carl Philipp Emanuel Bach.
Miklós Spányi ist es auch zu verdanken, dass C. P. E. Bachs Lieblingsinstrument, das Clavichord, eine Renaissance erfuhr. Bei Könemann Music hat er einige Folgen der Ausgabe von C. P. E. Bachs Soloklaviermusik herausgegeben, und derzeit arbeitet er an einer neuen C. P. E.-Bach-Gesamtausgabe.
Miklós Spányi ist auch künstlerischer Leiter des ungarischen Barockorchesters Concerto Armonico. Mit diesem Ensemble hat er im Auftrag von BIS Records (Schweden) begonnen, die gesamten Clavierkonzerte sowie die Soloklavierwerke C. P. E. Bachs einzuspielen. Von der umfangreichen Reihe sind schon zahlreiche CDs erschienen. Regelmäßig produziert Miklós Spányi auch Aufnahmen für Hungaroton Classic.
Seit 1990 lebt Miklós Spányi in Finnland und unterrichtet am Konservatorium von Oulu sowie an der Sibelius-Akademie in Helsinki. Er tritt immer häufiger auch als Dirigent verschiedener Orchester auf. Seit 2006 leitet er zudem das finnische Barockensemble OpusX, mit dem er die Aufnahmereihe der Klavierkonzerte C. P. E. Bachs fortsetzt.
Website des Künstlers: www.miklosspanyi.de
Jermaine Sprosse
Jermaine Sprosse (*1985) ist seit Jahren ein gefragter Generalbassspieler (u.a. Lautten Compagney, Ensemble Oriol, Akademie für Alte Musik Berlin, Solistenensemble Kaleidoskop) und tritt regelmäßig als Solist an Cembalo, Clavichord sowie frühem Fortepiano auf. 2007 gewann er den 1. Preis beim Concorso Internazionale di Musica Antica in Genua. In den darauffolgenden Jahren konzertierte er im Rahmen diverser Festivals wie dem Emiglia-Romagna Festival, den Thüringer Bachwochen oder dem Skalholt-Festival in Island. Im Jahr 2012 trat er als Solist und Improvisator beim Davos Festival – young artists in concert auf und gewann beim internationalen Wettbewerb t.i.m. in Paris in der Solistenkategorie einen 2. Preis.
Jermaine Sprosse begann seine musikalische Laufbahn in Deutschland als Chorknabe, Organist und Oboist. Später studierte er Cembalo und Hammerklavier in Berlin bei Mitzi Meyerson und Leo van Doeselaar, sowie privat bei Christine Schornsheim und Stefano Demicheli. Von 2011 bis 2013 studierte er an der Schola Cantorum Basiliensis Cembalo, Clavichord und Improvisation bei Jörg-Andreas Bötticher, Rudolf Lutz und Jesper Christensen und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Er war Bundesstipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie Schweizer Bundesstipendiat. Seit 2013 setzt er seine Studien an der Schola Cantorum Basiliensis im Bereich Instrumentalpädagogik fort, wo er zudem einen Lehrauftrag für Korrepetition innehat.
Jermaine Sprosses Arbeits- und Forschungsschwerpunkt liegt in der Literatur des Galanten Zeitalters, vornehmlich in der Musik der Bach-Söhne und deren stilistischem Umfeld. Er beschäftigt sich intensiv mit der Improvisation im Galanten Stil und belebt die Praxis der „veränderten Reprisen” neu, die besonders Carl Philipp Emanuel Bach in seinem Œuvre postulierte. Im Jahr 2013 konzertierte er solistisch sowie als künstlerischer Leiter des Zürcher Barockorchesters. Seine sorgfältig konzipierten Programme enthalten vorwiegend Dresdner Werke der Jahre 1730 bis 1760 von Komponisten wie Johann Gottlieb Goldberg, Johann Adolf Hasse oder Wilhelm Friedemann Bach. Jermaine Sprosse widmet sich aber auch weniger bekannten Komponisten wie Giovanni Alberto Ristori, dessen Kantate „Lavinia a Turno” er für das Zürcher Barockorchester neu editierte. Diese Kantate wurde im Herbst 2013 neben Orchesterwerken von Antonio Vivaldi, Johann David Heinichen und anderen beim Schweizer Radio SRF 2 ersteingespielt. Im Mai 2014 gastierte er anlässlich eines mehrtägigen Symposiums zum Thema „Carl Philipp Emanuel Bach” im Musikinstrumentenmuseum in Stuttgart, wo er sowohl als Improvisator, Gastredner und Solist zu hören war. Im Oktober 2014 erscheint seine erste Solo-CD beim Label Rondeau (Leipzig) mit Werken von C. P. E. Bach sowie Ersteinspielungen von dessen Zeitgenossen Christoph Nichelmann und Carl Friedrich Christian Fasch. In diesem Jahr konnte Jermaine Sprosse zudem in der Reihe „Parlando” bei Radio DRS eine eigene Sendung über seine Arbeit mit der Musik C. P. E. Bachs gestalten.
Website des Künstlers: www.jermainesprosse.com
Sigrun Stephan
Sigrun Stephan war schon als Kind stolz darauf, in derselben Stadt geboren zu sein wie Johann Sebastian Bach. Als Schülerin bestritt sie in der ehemaligen Lateinschule von Martin Luther erfolgreich Klavierwettbewerbe. Ihre jugendlichen Lehrjahre verbrachte sie in einer Spezialschule für Musik, selbstredend untergebracht in einem Schloss, mit Blick auf die Bibliothek der Herzogin Anna Amalia. Auch studiert (Klavier) hat sie in dieser Stadt, in der übrigens die beiden Bachsöhne Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann geboren wurden. Der Wunsch, Cembalo zu spielen, verschlug sie ausgerechnet in das Ruhrgebiet (Studium bei Ludger Remy). Daselbst lebt sie bis heute und widmet sich dem Cembalo, dem Clavichord und dem Continuospiel.
Website der Künstlerin: www.sigrunstephan.de
Jaroslav Tůma
Jaroslav Tůma wurde 1956 in Prag geboren. Bereits während des Studiums am Prager Konservatorium und an der Akademie der musischen Künste (bei Prof. Milan Šlechta und Prof. Zuzana Růžičková) machte er bei internationalen Wettbewerben auf sich aufmerksam.
Zu seinen größten Erfolgen zählen u. a. Auszeichnungen bei Orgel- und Improvisationswettbewerben in Nürnberg im Jahre 1980 und in Haarlem 1986 (jeweils der 1. Preis), weiterhin in Linz (1978) und beim Bachwettbewerb in Leipzig (1980). Zahlreiche Konzerte führten ihn durch ganz Europa, in die USA, nach Japan, Mongolei und Singapur.
In den Jahren 1990 bis 1993 führte Jaroslav Tůma die gesammten Orgelwerke von Johann Sebastian Bach auf, wofür ihm der Jahrespreis der Stiftung Tschechischer Musikfond verliehen wurde. Tůmas besonderes Interesse gilt historischen Orgeln, deren Restaurierung, Klangdokumentation usw. In diesem Sinne präsentiert Tůma die bedeutendsten Instrumente verschiedener Stilepochen von der Renaissance bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, erschienen in der Reihe „Historische Orgeln in Böhmen” bei Supraphon. Tůmas Diskographie wird ergänzt durch zahlreiche Aufnahmen auf weiteren Tasteninstrumenten – Cembalo, Klavichord (Das wohltemperierte Clavier I, Inventionen und Sinfonien von J. S. Bach) und in der letzten Zeit zunehmend auch auf Hammerklavier (Werke von Antonín Rejcha, Václav Jan Tomášek u. a.).
Seit 1990 unterrichtet Jaroslav Tůma an der Musikfakultät der Akademie der musischen Künste in Prag.
Website des Künstlers: www.jaroslavtuma.cz
Kris Verhelst
Bei den Konzerten, die Kris Verhelst in Europa, den USA und Japan aufführte, kamen bislang sowohl historische Originalinstrumente als auch moderne Nachbauten zum Einsatz. Ihre künstlerischen Interpretationen sind stets gekennzeichnet von tiefem Verständnis und hohem Respekt gegenüber den einzigartigen Qualitäten jedes einzelnen Instruments.
Kris Verhelst studierte Orgel bei Chris Dubois am Lemmensinstitut in Löwen (Belgien) und Cembalo bei Jos Van Immerseel am Königlich Flämischen Konservatorium in Antwerpen. Im Laufe des letzten Jahrzehnts erlangte sie einen internationalen Ruf sowohl als Solo- wie Continuospielerin im Rahmen zahlreicher Aufführungen und Aufnahmen mit renommierten Ensembles, wie den Orchestern Anima Eterna, Les Muffatti und Collegium Vocale sowie Kammermusikensembles wie More Maiorum, Oltremontano, La Sfera Armoniosa und Ricercar Consort.
Tonaufnahmen mit Kris Verhelst erschienen bei Passacaille, Accent, Ramée, Klara, Channel Classics, Mirare, Aliud und EMR. Während der vergangenen Jahre war sie zudem in steigendem Maße als Clavichordspielerin aktiv.
Kris Verhelst lehrt Cembalo, Basso Continuo und Kammermusik am Lemmensinstitut in Löwen und erhält regelmäßig Einladungen zur Leitung von Meisterklassen und Workshops.
Ralf Waldner
Ralf Waldner, in Ellwangen an der Jagst geboren, studierte Cembalo und historische Aufführungspraxis in Leipzig, Nürnberg und Hannover, wobei Zvi Meniker (histor. Tasteninstrumente), Oscar Milani (Cembalo und Fortepiano), Peter Thalheimer (Aufführungspraxis) und Bernward Lohr (Generalbass) zu seinen Lehrern zählten. Zahlreiche Konzerte im In- und Ausland begleiten seinen Werdegang als Solist, Kammermusiker und Begleiter u. a. mit den Ensembles Alta Ripa, Rhapsody, L´Arpa Festante, den Nürnberger Symphonikern, Ars Musica Zürich sowie der Staatsphilharmonie Nürnberg. Rundfunkaufnahmen beim WDR, SWR und BR als auch CD Einspielungen bei TYXart und MDG runden seine künstlerische Arbeit ab.
Sein Repertoire erstreckt sich von früher Tastenmusik über die Werke Bachs und Scarlattis, sowie Musik der französischen Clavecinisten bis hin zu Uraufführungen von zeitgenössischen Cembalowerken, die speziell für ihn komponiert wurden. Darüber hinaus gilt sein besonderes Interesse dem Clavichord und dessen mannigfaltiger Literatur.
Ralf Waldner war mehrfacher Preisträger beim Kammermusikwettbewerb des Mozartvereins Nürnberg. Er beendete 2006 seine Studien mit dem Solistenexamen und wirkt neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Musikhochschule Nürnberg und den Berufsfachschulen für Musik in Dinkelsbühl sowie Sulzbach-Rosenberg als freischaffender Cembalist und Hammerflügelspieler.
Veit-Jacob Walter
Veit-Jacob Walter, geboren in Lahr/Schwarzwald, widmet sich im Besonderen der Musik aus der Zeit des 13. bis 15. Jahrhunderts und verfolgt dabei vor allem das Anliegen, ikonographische Auswertungen mit schriftlichen Quellen zu Musik und Instrumentenbau zu verbinden und in die Aufführungspraxis zu integrieren.
Der mehrfache Preisträger (u.a. zahlreiche Preise beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert, Gewinner des Händelwettbewerbs Karlsruhe in der Kategorie Cembalo und des Concours artistique d’Épinal/France) studierte mittelalterliche Tasteninstrumente bei Corina Marti an der Schola Cantorum Basiliensis und Cembalo bei Prof. Jörg Halubek an der Bruckneruniversität Linz und schloss beide Studiengänge mit Auszeichnung ab.
Nach erstem Klavier- und Cembalounterricht erhielt er bereits mit 13 Jahren Orgelunterricht bei Prof. Daniel Maurer in Strasbourg und wechselte für ein Jungstudium an der Musikhochschule Freiburg zu Prof. Martin Schmeding. Später studierte er Kirchenmusik, Komposition und Orgel u.a. bei Prof. Tobias Lindner, Prof. Paolo Crivellaro und Prof. Stefan Baier (Orgel), Yoav Pasovsky, Prof. Daniel Ott und Prof. Elena Mendoza (Komposition). Seit 2015 ist er als Organist für die Musik an der Stiftskirche Schönenwerd (CH) verantwortlich. Meisterkurse und Unterrichtsstunden bei Johannes Strobl, Gottfried Bach, Gereon Krahforst, Theo Jellema, Jean-Claude Zehnder, Edgar Krapp und Wolfgang Zerer ergänzen seine Ausbildung.
Ab dem Herbstsemester 2016 wird er seine Studien im Bereich mittelalterliche Tasteninstrumente bei Corina Marti an der Schola Cantorum Basiliensis im Master-Studium fortsetzen. Er ist Stipendiat der Deutschen Clavichord-Societät (DCS).
Jean-Claude Zehnder
Jean-Claude Zehnder unterrichtete 1972 bis 2006 die Orgelklasse der Schola Cantorum Basiliensis (Hochschule für alte Musik an der Musik-Akademie der Stadt Basel), aus der zahlreiche, mittlerweile bekannte Musiker hervorgingen. Seine Aktivitäten umfassen Konzerte und CDs, Unterricht an Orgelakademien und Publikationen mit Schwerpunkten bei der Stilentwicklung Johann Sebastian Bachs und bei der Interpretationsforschung. Jean-Claude Zehnder erhielt den Doktor h. c. der Universität Dortmund.
Sein Buch über die frühen Werke Johann Sebastian Bachs erschien 2009 im Schwabe-Verlag, Basel. Es etabliert erstmals eine chronologische Ordnung von etwa 120 Stücken, die im Zeitraum von 1695 bis 1708 entstanden sind. Die Erfassung von stilistischen Parametern dient darüber hinaus der Darstellung von Bachs Werdegang, seiner jugendlichen Experimente und der allmählichen Herausbildung einer „Tonsprache”, die unser abendländisches Musikverständnis stark geprägt hat.